Fed-Age P.I. - Adventures in the 22nd Century
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Folge 1: Aufstieg und Opfer

(1. Teil)

von Thomas Nikolajsen
-- frei nach den STAR TREK-Motiven von Gene Roddenberry --

* * * * * * * *

-> zum 2. Teil
 

Steven Gomez saß an seinem Schreibtisch und starrte gelangweilt an die Decke. Wenn er nicht bald wieder einen Auftrag bekam, würde er sich diese Wohnung vielleicht bald nicht mehr leisten können...
Sein Blick schweifte in dem Raum umher, der Wohnzimmer und Büro in einem war. Die Einrichtung entsprach ganz dem Stil Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts. Das Terminal auf seinem Schreibtisch zeigte sich bewegende, abstrakte geometrische Muster; rechts unten war in weißer Schrift das Datum eingeblendet:

03.03.2171

Zehn Jahre war es her, dass die Menschen zusammen mit einigen außerirdischen Völkern die Föderation der Vereinten Planeten gegründet hatten und zwanzig Jahre lag der Start des ersten wirklichen Deep-Space-Schiffes der Erde unter dem Kommando von Captain Jonathan Archer zurück. Gemessen an diesen modernen Zeiten hatte er einen geradezu altertümlich anmutenden Beruf - Steven Gomez war Privatdetektiv, wahrscheinlich der letzte seiner Art. Auf jeden Fall der letzte mit Stil, wie er fand. Trotzdem konnte er seine Augen nicht ganz vor der gegenwärtigen Realität verschließen, des Öfteren begegnete er Vulkaniern, Andorianern, Denebulanern und anderen nicht-menschlichen Individuen in den Straßen von Chicago.
Nein, gegen sie alle hatte er nichts, solange sie ihn in Ruhe ließen (und das galt auch für Vertreter seiner eigenen Art), auch der technologische Fortschritt übte eine gewisse Faszination auf ihn aus. Doch es gab da eine große Ausnahme: Transporter.
Hinter diesem unscheinbaren, im Grunde genommen mehrdeutigen Begriff verbarg sich in seinen Augen seit nunmehr 20 Jahren der wahr gewordene Albtraum: Menschen wurden in ihre einzelnen Atome aufgelöst, in Form eines Energiestrahls an einen anderen Ort teleportiert und dort wieder zusammengesetzt. Dass es tatsächlich funktionierte schien ein Hohn gegenüber dem gesunden Menschenverstand zu sein, wenn man nur einmal die Energiemengen und die Speicherkapazität bedachte, die nur für einen einzigen Menschen nötig waren. Dementsprechend gab es auch immer wieder Unfälle, deren Hergang und Ergebnis er sich nicht einmal im Traum auszumalen wagte. Niemals, wirklich niemals, so hatte er sich geschworen, würde er mit einer solchen Höllenmaschine reisen. Eher würde er zu Fuß nach Deneb spazieren als sich von einem Raumschiff aus auf dessen Oberfläche beamen zu lassen!

Nein, er durfte jetzt nicht daran denken, sonst würde ihm schon wieder übel werden...
Mit einem Mal wechselte das Farb- und Formenspiel auf dem Bildschirm und machte dem Gesicht einer Blondine im Marilyn-Monroe-Look Platz. Es war Eve, seine virtuelle Sekretärin, die ihm einen potentiellen Auftraggeber ankündigte: "Ein gewisser Peter Hansen möchte sie sprechen, persönlich, es scheint ihm sehr wichtig zu sein!"
"Dann sag ihm er soll vorbeikommen, sobald er Zeit hat."
Das klang ja vielversprechend... Was mochte es wohl sein, die Beschattung einer (potentiell) untreuen Ehefrau/Gefährtin, Spielen des Bodyguards für eine schutzbedürftige Person oder Wiederaufspüren eines/einer Vermissten?

- - - - -

Peter Hansen war ein wohlsituierter Mann Mitte Fünfzig; er betrat das Büro des Detektivs und war sichtbar beeindruckt von der Inneineinrichtung: "Sagen Sie mal, das ist doch nicht alles Original, die Möbel und erst all die Bücher!"
"Darum sind die Möbel ja auch alle Nachbauten, aber absolut authentische. Die Bücher sind zu gut einem Drittel Originale, aber ich nehme an Sie sind nicht gekommen, um mit mir in Nostalgie zu schwelgen?"
"Das bin ich in der Tat nicht, Mr. Gomez." Er überreichte dem Privatermittler ein Daten-PADD. "Es geht um meine Tochter, Sarah. Sie ist eine, wie soll ich sagen... Transporterbraut; sie ist Mitglied einer Gang, die nichts Besseres zu tun hat als sich einfach so zum Spass zu beamen! - Hallo, Mr. Gomez? Ist Ihnen nicht gut?"
Steven hatte das Padd fallengelassen und rang nach Luft. Ausgerechnet in so einer Situation musste er eine Panik-Attacke bekommen, doch der Gedanke, dass sich jemand nicht nur freiwillig, sondern einfach nur so zum eigenen Vergnügen in einen Materie-Transporter begab blockierte seinen Verstand. Glücklicherweise war Mr. Hansen ein weiser Mann, der sofort die Ursache erriet: "Transporter-Phobie, nicht wahr? Keine Angst, damit sind Sie nicht alleine. Auch ich würde mich nur dann beamen lassen, wenn mein Leben oder das einer mir nahestehenden Person davon abhinge. Kann ich irgend etwas für sie tun, Ihnen vielleicht einen Schluck Wasser bringen?"
Das wäre ja noch schöner. Der Kunde hilft dem Dienstleister, nein, Gomez wusste sich schon selbst zu helfen. Aus einer Schreibtisch-Schublade holte er eine Schachtel mit Tabletten sowie eine Flasche mit Mineralwasser. Trotz zitternder Hände gelang es ihm, sich eine Tablette in den Mund zu schieben und sie mit Wasser herunterzuspülen, ohne dass mehr als zwei, drei Tropfen daneben gingen. Die Wirkung trat schnell ein und er wandte sich wieder dem PADD zu.
"Sie scheinen wohl sehr gut nachvollziehen zu können, welche Ängste ich ausstehen muss. Bitte finden Sie Sarah, koste es was es wolle! Ich habe ja schon versucht, auf sie einzureden, aber sie schaltet immer auf stur und seit drei Tagen ist sie spurlos verschwunden!"
"Den... den Angaben zufolge ist Ihre Tochter, Spitzname Beamie schon 26, in dem Alter haben Eltern und so gut wie allle anderen Autoritätspersonen längst ihren Einfluss verloren. Aber ich werde mein Möglichstes tun, um Sarah zu finden und sie von diesem Unsinn abzubringen!"
"Etwas Anderes hätte ich von Ihnen auch gar nicht erwartet... hier haben Sie schon mal einen kleinen Vorschuss!" Mit diesen Worten überreichte er Gomez einen Scheck über 2000 Föderations-Dukaten. Ein überdeutliches Zeichen dafür, wie ernst es Peter Hansen war.

- - - - -

Kaum war sein neuer Auftraggeber gegangen, setzte sich Gomez mit seinem Freund und freien Mitarbeiter Malcolm Dorix in Verbindung. Er war das, was man im 20. und 21. Jahrhundert als Hacker bezeichnet hätte, auf jeden Fall konnte er Informationen schneller beschaffen als sich der Detektiv ins globale Datennetz einwählen konnte. Auch wusste Dorix über Transporterjunkies Bescheid.
"Ich sag' dir, Steve, das sind völlig durchgeknallte Leute. Ich kann dir zwar helfen, die Kleine ausfindig zu machen, aber keine Macht des Universums wird sie davon abhalten können, anderswo ihrer abgefahrenen Leidenschaft weiter frönen zu können. Den Transporterjunkies geht es im Allgemeinen nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern es ist der Weg, der für sie zählt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sich Beamie und ihre Gang auf einem Raumschiff befinden; stationäre Versuchslabors und Forschungsanlagen kämen da schon viel eher in Frage. Ich werde mich gleich mal auf die Suche nach Infos machen... und den immer daran, Steve: Immer schön cool bleiben, nur nicht zuviel daran denken und nimm nicht zuviele von diesen Tabletten!"
"Ja, Mum!", frotzelte Gomez, beendete die Verbindung und nahm eine weitere Tablette.

Nur Zwei Stunden später meldete Dorix sich wieder: "Ich habe jetzt den einzig logischen Ort ausgemacht: Eine stillgelegte Großforschungsanlage auf Rigel Prime. Die einzige andere Alternative wäre ein Raumschiff und mit dem könnten sie sich Gott weiß wo verstecken."

* * * * *
 

Dies war nicht der erste Auftrag, der Gomez in den Weltraum führte - gegen Warpreisen hatte er auch nichts einzuwenden, solange er am Zielort nicht den Transporter benutzen musste. Zu diesem Zweck hatte er vor vier Jahren einen Deep-Space-tauglichen Ein-Mann-Flitzer geschenkt bekommen (von einem dubiosen Kunden, der partout nicht mit Geld bezahlen wollte). Das Mini-Raumschiff schaffte eine Reisegeschwindiglkeit von Warp 4,1 bis 4,3 - auf kurzen Strecken sogar bis zu Warp 4,75 und er konnte damit auch durch planetare Atmosphären fliegen und landen. Zum ersten Mal war er damit vor drei Jahren geflogen, damals nur eine kleine Spritztour und seitdem hatte er immer Passagierkreuzer mir Landeshuttles genommen.

Dorix überprüfte noch mal die Bordsysteme (wobei seine Kennntisse sich auf den Computer beschränkten, für den Antrieb war ein bekannter von ihm zuständig. "Ein sauberes Maschinchen haben Sie da, Mr. Gomez", meinte dieser auch prompt, "an Ihrer Stelle würde ich aber nicht schneller als Warp 4,2 fliegen, sonst kommen sie nicht mehr nach Hause..."

Gomez bedankte sich und brach noch am selben Abend mit einer angemessenen Ladung Proviant auf. Er progrmmierte einen direkten Kurs nach Rigel und los ging es, mit einer konstanten Beschleunigung bis hin zu Warp 4,1. Er selbst machte derweil ein Nickerchen und vertraute darauf, dass die Klingonen ein ziviles Schiff schon nicht angreifen würden.

Unsanft wurde er schließlich von einem grellen Ton geweckt, begleitet von einem roten Blinken auf der Hauptkonsole. Er erinnerte sich an die Worte des Technikers - "Wenn diese Lampe blinkt haben Sie im Ernstfall nur noch eine halbe bis eine Minute zu leben!"
Mit anderen Worten: Die Antimaterie-Eindämmung versagte. Oder volkstümlich ausgedrückt: Er steckte ganz schön in der Scheiße. Den Grund dafür hatte er schon bald gefunden: Wegen eines Tippfehlers seinerseits war das kleine Schiff die letzten fünf Stunden mit Warp 4,5 geflogen... Das war es wohl. Immerhin würde er nichts spüren, traurig war nur dass es keine Leiche geben würde... Zu allem Überfluss hatte sich die Notabschaltung festgeklemmt; hilflos sah er zu, wie der Zähler die noch verbleibenden Sekunden bis zum Versagen der Eindämmun anzeigte - 24, 23, 22,... Man sagt, dass im Augenblick des Todes das ganze Leben wie ein im Zeitraffer abgespielter Film abläft. Doch bei Gomez klemmte der mentale Projektor, er konnte nur auf die Anzeige starren... 20, 19, 18,... Da verspürte er ein seltsames Kribbeln, sah ein merkwürdies blaues Leuchten - war der Warpkern vorzeitig explodiert?

- - - - -

Das Kribbeln verstärkte sich, ebenso das Leuchten, bis er jede Orientierung verlor... schließlich ließen die seltsamen Sinneseindrücke nach und ein Raum nahm Konturen an; ein Mann stand keine zwei Meter von ihm an einer Konsole und rief: "Brücke, wir haben ihn!"

Noch immer benommen stieg Gomez von der Plattform... in seinem Magen rumorte es, sein Verstand weigerte sich, das zu akzeptieren, was soeben passiert war... "Sa-sagen Sie mal, wurde ich ge-ge-gebeamt?"
"Ja, Sir, und damit haben wir Ihr Leben gerettet!"
Der Detektiv wusste, dass jetzt eigentlich ein Wort des Dankes angebracht wäre, doch statt dessen übergab er sich einfach. Nur am Rande bekam er mit, wie zwei Personen ihn packten und mit sich schleiften.

Als er wieder zu sich kam, befand er sich in der Krankenstation. Der Arzt, ein Mann Mitte Vierzig sah ihn verständnisvoll an. "Sie sind beileibe nicht der Erste, dem vom Beamen schlecht wird. Ich kann Ihnen aber versichern, dass Ihnen absolut nichts fehlt! Ihr Schiff dürfte allerdings soweit ich das mitgekriegt habe nicht mehr zu retten sein."
Die Tür zur Krankenstation öffnete sich zischend und zwei Männer traten herein. Einer von ihnen, mit dezentem Vollbart ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. "Willkommen an Bord der Destiny, Sir, ich bin Captain Marc Winkler und das ist mein Sicherheitsoffizier Lieutenant Percy Shattner."
"Viel... vielen Dank, dass Sie mich gerettet haben, Captain. Mein Name ist Steven Gomez und normalerweise hasse ich das Beamen wie die Pest! Ich bin jetzt also an Bord eines Sternenflottenschiffs... etwa eins dieser Riesendinger der Daedalus-Klasse?"
"Nur Enterprise-Klasse, etwas kleiner, aber dafür umso feiner und ansehlicher", lächelte Winkler.
Shattner war inzwischen zu Gomez' Mantel gegangen, der über einem Stuhl hing und zog nach kurzer Untersuchung eine klobige, altmodisch wirkende Handfeuerwaffe hervor. "Was ist denn das? Sieht nicht so aus, als könnte man es auf Betäubung stellen..."
"Dies ist der Nachbau einer alten 45er Magnum, zwar mit modernen Materialien aber im Prinzip noch eine Projektilschleuder, die massive Geschosse mit der Kraft einer chemischen Explosion herausschleudert. Betäubungsgeschosse hatte ich mal eine zeitlang, aber der dauernde Wechsel der Munition wurde mir bald zu blöd und seitdem schieße ich immer scharf, aber nur wenn ich keine andere Wahl habe!"
"Eine interessante Waffe! Allerdings ist es Zivilisten an Bord eines Schiffes der Sternenflotte untersagt, eigene Waffen bei sich zu tragen. Wenn Sie sich irgendwie bedroht fühlen sollten, kann ich für die Dauer Ihres Aufenthalts auf der Destiny gerne einen meiner Leute zu Ihrem Schutz abkommandieren!"
"Danke, aber ich brauche keinen Schutz. Behandeln Sie meine Magnum aber bitte pfleglich und wagen Sie es nicht, sie auseinanderzunehmen!"

Der Captain räusperte sich und fragte: "Wohin waren Sie eigentlich unterwegs, als Ihr Warpkern kollabierte?"
"Nach Rigel Prime, Sir. Ich bin Privatdetektiv und habe dort einen Auftrag zu erledigen - rein privat, aber nichts Illegales!"
"Rigel? So ein Zufall, dort fliegen wir nämlich auch gerade hin! Mr. Shattner, bitte führne Sie unseren Gast für die restliche Dauer des Fluges bite in sein Gästequartier. Und Sie, Mr. Gomez können mir später mal erzählen, was ein 'Privatdetektiv' denn alles so macht..."

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Nachdem sie in der der Umlaufbahn von Rigel eingeschwenkt waren, wurde ein Shuttle startklar gemacht. Neben dem Piloten waren Winkler, Shattner und Gomez die Einzigen, die auf die Oberfläche hinunter wollten. Der Privatdetektiv war leicht angesäuert, weil sein Hut, angeblich ein echtes Original von 1967, bei der Explosion seines Mini-Schiffes mit draufgegangen war. Wichtig war er für die Erledigung seines Auftrages zwar nicht, aber als stilbewusster Mensch wurmte ihn der Verlust der jahrelang vertrauten Kopfbedeckung schon... und er fühlte sich einfach nackt ohne dieses Teil.

Schon vor der Landung hatte der Sicherheitsoffizier der Destiny Gomez seine Hilfe angeboten, doch der wollte nichts davon wissen.
Nun, da das Shuttle sich auf festem Boden befand überdachte der Detektiv Shattners Angebot noch einmal. Es gab Auftraggeber, die absolut allergisch gegen offizielle Behörden reagierten, und dazu zählte auch die Sternenflotte. Mr. Hansen hingegen hatte ihm keine Auflagen erteilt, die eine Kontaktaufnahme in dieser Richtung verbaten, eher im Gegenteil, der Mann hatte so verzweifelt gewirkt, dass er wohl sogar damit einverstanden wäre, wenn Gomez sich mit Klingonen zusammentäte, um seine einzige Tochter zu finden. Also erzählte er dem kompetent wirkenden Sternenflottenoffizier von seinem Auftrag, allerdings ohne den Namen des Kunden zu nennen. Der bullige Mann hatte vollstes Verständnis für die Sorgen von Sarahs Vater. "Solche Typen sind uns bei der Sternenflotte auch ein Dorn im Auge. Kaum heißt es, das Beamen sei relativ sicher, kommen schon die ersten Kadetten, die nur deshalb zur Sternenflotte wollen, um sich möglichst viel mit dem Transporter fortzubewegen! Viele von ihnen sind esoterische Spinner, die auf diese Weise Kontakt mit dem Universum oder Gott aufnehmen wollen..."
Der Captain, der diese Unterhaltung mitbekommen hatte nickte bestätigend. "Lieutenant, Sie begleiten Mr. Gomez. Ich warte hier auf unseren Freund."

Um wen es sich bei diesem Freund handelte, konnte der Detektiv nicht mehr herausfinden, denn Winkler marschierte schnurstracks zu einem der Wagen, die an dem Rand des Landefelds standen. Gomez und Shattner machten sich ebenfalls auf den Weg zu einem dieser sechsrädrigen Gefährte, denn die stillgelegte Forschungsanlage lag 400 Kilometer vom Raumflughafen entfernt.

Während der Fahrt loggte sich Gomez per Bordcomputer in das rigelianische Internet ein, um dort nach Informationen über die Anlage zu suchen. Dorix hatte sie ihm ja bereits in einem PADD mitgegeben, aber das hatte er nun nicht mehr. Die Forschungsanlage war nur drei Jahre nach Gründung der Föderation gebaut worden, hatte sich aber nur vier Jahre halten können, da die Betreiber sich offenbar übernommen hatten. Der Detektiv beendete die Verbindung und wollte sich den nichtvorhandenen Hut tiefer ins Gesicht ziehen. Er fluchte heftig, als ihm der Verlust dieses Kleidungsstücks wieder einmal schmerzhaft bewusst wurde.
"Irgend etwas nicht in Ordnung, Mr. Gomez?", wollte Shattner wissen.
"Wenn Sie schon so direkt fragen - mein Hut hat zusammen mit meinem Schiff in seine einzelnen Moleküle aufgelöst. Er war ein Unikat, Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts, so ein Teil wie es auch Dixon Hill trug!"
"Wer bitte ist Dixon Hill? Auf jeden Fall hat ein Cousin dritten Grades meiner Schwägerin einen Freund, der irgendwo in Frankreich einen Laden mit Kopfbedeckungen aller Art führt."

Gomez wollte gerade etwas erwidern, als sie auch schon in Sichtweite des Anlagenkomplexes kamen. Unwillkürlich krampfte sich sein Magen zusammen, als er daran dachte welche wahnwitzigen Dummheiten Sarah Hansen und ihre Transporter-Gang im Innern eines dieser wuchtigen Gebäude anstellten. Der Sicherheitsoffizier parkte direkt vor dem Eingang der Haupt-Testhalle und die Beiden stiegen aus. Das riesige Tor war halb offen und von Innen konnten sie aufgeregte, ja beinahe schon panische Stimmen hören... Sofort rannten sie hinein, Shattner mit gezogener Waffe. Am gegenüberliegenden Ende, etwa 30 Meter vom Eingang entfernt befand sich eine abenteuerliche Konstruktion aus riesigen Röhren, Schläuchen, einer Plattform und ein Schaltpult, um das sich etwa sechs bis sieben junge Leute drängte.

"Was ist denn hier los?", rief der Sternenflottenoffiizer. Sofort drehten sich sieben Köpfe, sechs menschliche und ein andorianischer, in ihre Richtung und der Andorianer stieß einen Fluch aus. "Oh verdammt, die Bullen von der Föderation!"
"Das heißt Sicherheitsoffizier der Sternenflotte, der Mann hier neben mit ist Privatdetektiv!"
Einer anderer junger Mann sagte aufgeregt: "Beamie, ich meine Sarah ist dort drinnen und wir bekommen sie nicht mehr raus!"
Shattner trat an das Schaltpult und runzelte die Stirn. "Ich bin zwar kein Ingenieur, aber ich würde sagen der Energie-Materie-Konverter ist überlastet. Bis wir ihn wieder funktionstüchtig gekriegt haben sollten wir, ich meine Sie, auf jeden Fall sollte der Musterpuffer mit voller Energie versorgt werden!"
"Das haben wir schon getan", meinte eine etwa 20-jährige Frau mit dunkelblau gefärbten Stoppelhaaren und Nasenring, "aber die strukturelle Integrität ihres Musters zerfällt zusehends!"
Noch nie hatte Steven Gomez eine solche Panik verspürt. Wie gelähmt stand er da und starrte die experimentelle Transporter-Vorrichtung an, als sei sie das Werk des Teufels. Percy Shattner konnte aufgrund seiner jahrelangen Ausbildung und Erfahrung in der Sternenflotte wenigstens einigermaßen einen kühlen Kopf bewahren. "Ich werde den Captain informieren und mich dann mit unserem Chefingenieur in Verbindung setzen!" Er ging in Richtung Eingang und klappte seinen Kommunikator auf. Allem Anschein nach schien die hier herrschende Strahlung die Kommunikation zu beeinträchtigen, denn er befand sich schon fast Draußen. Nach nur etwa einer Minute kam er wieder und verkündete: "Captain Winkler befindet sich bereits auf dem Weg hierher. Der Freund, mit dem er sich kurz zuvor getroffen hatte müsste uns laut seinen Angaben bei der Lösung des Problems behilflich sein können!"

- - - - -

Nur zehn Minuten später betrat der Captain die Halle, neben ihm ein deutlich angegrauter Mann in Zivil, der allen bekannt vorkam: "Charlie Tucker", rief einer von Sarahs Freunden begeistert, "Leute, das ist der Chefingenieur von der legendären Enterprise!"
"Ich bedanke mich für die herzliche Begrüßung, aber hier geht es offenbar um einen Notfall! Was denkt ihr jungen Leute euch eigentlich dabei, einfach so mit einer derart komplexen und sensiblen Technologie zu spielen?!" Er sah sich gleich das Kontrollpult an, begutachtete die Rohre und Leitungen und meinte schließlich: "Tja, sieht so aus als müsste der Energie-Materie-Konverter ausgetauscht werden! Das kann aber dauern, falls wir überhaupt noch ein passendes Ersatzteil auftreiben können... Gibt es hier auf diesem Planeten noch einen ehemaligen Mitarbeiter dieser Anlage?"
"N-nicht das ich wüsste, Sir!", erwiderte die Kurzhaarige mit dem Nasenring.
"Dann werden wir wohl alles selbst machne müssen... Wenn ich mich nicht irre befand sich hier nebenan der Hauptcomputerspeicher mit allen Firmendaten! Ist er noch da?"
"Ja, Sir, die wichtigsten Daten wurden aber schon bei der Stillegung heruntergeladen und anschließend aus dem stationären Speicher gelöscht!"
"Umso besser. Wir werden auch noch die restlichen Daten löschen und dann Sarahs Muster in den Speicher transferieren!"
"A-a-aber Sir, dieser Computer wurde nicht für die langfristige Speicherung von solch komplexen Datenmustern konzipiert!", rief nun der junge Mann, der Gomez und Shattner zuerst über die Lage informiert hatte.
"Darum brauchen wir auch jeden verfügbaren Speicher; Captain, Sie und Ihr Offizier suchen nach geeigneten Verbindungskabeln! Und bitte Beeilung, die Zeit wird immer knapper!" Der Sicherheitsoffizier sah Tucker mit fast ungläubigem Blick an, doch sein Captain meinte nur: "Tun Sie, was er sagt!" Kein führender Offizier der Strnenflotte würde sich normalerweise so von einem Zivilisten herumkommandieren lassen, aber Tucker war ein Pionier, der immerhin 20 Jahre vor Winkler und Co. die Weiten der Galaxie durchquert hatte. Bevor er Gomez auch noch einspannen konnte, verließ dieser die Halle mit der Begründung, er leide an Transporter-Phobie. Zwar hatte ihm der Doktor der Destiny eine geballte Ladung Beruhigungsmittel gegeben, doch deren Wirkung ließ rapide nach und so musste er sich vom Ort des Geschehens entfernen und Draußen nach Luft schnappen und eine seiner Tabletten einnehmen.
Er blickte eine Weile lang nachdenklich zu Boden und holte dabei tief Luft. Mit einem Mal bemerkte er einen Schatten, der den Boden verdunkelte und blickte auf. Was er sah war eine Art Ritter, seine schwarz-rote Rüstung wirkte zwar zeitgemäß, doch zu seiner Rechten baumelte ein riesiges Schwert. Plötzlich klappte der Helm auf, nicht so wie er es erwartet hätte, sondern mehr wie eine sich öffnende Blume; die einzelnen Segmente verschwanden im Kragen und gaben den Blick auf ein menschlich wirkendes Gesicht frei, in dem Gomez für den Bruchteil einer Sekunde glaubte, Flecken zu sehen. Die Augen des Fremden begannen, ein rötliches Glühen auszustrahlen und er sprach mit tiefer, verzerrter Stimme: "Es sieht so aus, als ob ihr meine Hilfe gebrauchen könntet!" Ohne ein weiteres Wort zu sagen lief er an Gomez vorbei in die Halle; der Privatdetektiv folgte ihm kurzerhand und rief: "Heh, du wirst doch nicht so eine Art Goa'Uld sein? - Passt auf, Leute, der Typ hier ist kein Mensch!"
"Das bin ich in der Tat nicht", sprach der Unbekannte nun mit normaler, aber bis in den letzten Winkel der Halle hinein vernehmbarer Stimme, "und gerade deshalb kann ich euch helfen!" Shattner, der gerade eine riesige Kabelrolle auf seiner Schulter trug, ließ diese fallen und zog seine Strahlenwaffe. "Ach ja? Und wie willst du uns bitteschön helfen?"
"Damit!", rief der Unbekannte und zog sein Schwert. Instinktiv eröffnete der Sicherheitsoffizier das Feuer auf ihn, doch ohne Wirkung. "Du Narr, ich habe nicht vor, irgend jemandem hier Schaden zuzufügen!", rief der Gepanzerte, nun wieder mit verzerrter Stimme und glühenden Augen. Dieses Verhalten provozierte Shattner nur umso mehr und er schoss erneut auf den Eindringling, diesmal mit eienr tödlichen Ladung. Doch abermals prallten die Strahlen von der Rüstung ab, der Krieger nahm sein Schwert in die linke Hand und machte mit der rechten eine abwehrende Bewegung. Die Waffe flog aus der Hand des Offiziers und er selbst wurde mehrere Meter bis an die nächstgelegene Wand geschleudert. Captain Winkler erkannte, dass rohe Gewalt sie nicht weiter bringen würde und versuchte es mit Diplomatie: "Und dieses Verhalten soll uns tatsächlich von Ihrer Friedfertigkeit überzeugen? Sie scheinen mir ehrlich gesagt mehr Soldat als Ingenieur zu sein; nennen Sie uns erst einmal Ihren Namen und sagen uns dann, wie Sie Sarah Hansen aus ihrer misslichen Lage befreien wollen!"
"Ich bin in der Tat ein Krieger, aber ich weiß genug über eure primitive Technologie, um die Frau, deren Namen du erwähntest wieder wohlbehalten zurück zu holen! Mein Schwert wird mir dabei als Werkzeug dienen, mit dem ich den beschädigten Konverter umgehen werde!" Mit diesen Worten stieß er die Klinge tief an einem scheinbar willkürlich gewählten Punkt in die Transporter-Maschinerie. Winkler wies die Anderen an, sich von dem Fremden fernzuhalten. Dieser streckte nun die Hände in die Höhe und Blitze begannen, zwischen ihnen und dem Schwert hin- und her zu zucken. Sie trafen sich an einem Punkt des Raumes, der sich etwa fünf Meter vor der Schaltkonsole befand. Dort wurde ein besonders helles Leuchten sichtbar, das nach und nach humanoide Umrisse annahm und schließlich stand, besser gesagt kniete Sarah Hansen vor ihnen. "Wow! Das war ja geiler als tausend Orgasmen auf einmal... Mr. Tucker, was tun Sie denn hier? Und wer sind denn die Anderen?" Sie stand auf und der junge Mann, der vorhin immer besonders besorgt gewirkt hatte ging auf sie zu und küsste sie leidenschaftlich. Ihr Retter hatte inzwischen das Schwert wieder herausgezogen und stand nun vor ihr. "Du hast großen Mut bewiesen und ebenso große Torheit. Du warst aufgrund des ausgefallenen Energie-Materie-Konverters im Musterpuffer gefangen und konntest nur dank meiner Hilfe gerettet werden! Ich sehe aber trotz allem, dass du Potential hast. Es fehlt dir lediglich die nötige Disziplin und Selbstbeherrschung... ich würde dich gerne mit auf eine Reise nehmen und dir Dinge zeigen, die noch kein sterbliches Wesen zu Gesicht bekommen hat!"
"Mo-mo-mo-moment mal, Sie werden mir meine Liebste doch nicht einfach so wegnehmen, jetzt da ich sie wiederhabe?", fragte Sarahs Freund empört. Auch Gomez hielt es nun für angebracht, Einspruch gegen die Pläne des schwarz-roten Ritters zu erheben: "Hören Sie mal, Sir, ich glaube ich spreche im Namen aller, wenn ich Ihnen hiermit meine tief empfundene Dankbarkeit ausdrücke. Aber ich habe den Auftrag von Sarahs Vater, sie ausfindig zu machen und zur Erde zurück zu bringen. Und ich will kein Privatdetektiv mehr sein, wenn ich diesen Job in den Sand setze! Oh ja, Ihre magischen Tricks sind beeindruckend und Ihre technischen Fähigkeiten den unseren weit überlegen, aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, diese junge Frau hier einfach so zu entführen!"
"Ich verstehe eure Besorgnis, aber Sarah wird nicht mehr als ein paar Wochen, Monate eurer Zeitrechnung weg sein, ich gebe euch mein Ehrenwort!" Er riss den jungen Mann etwas unsanft von Sarahs Seite, nahm ihre Hand und sie beide verschwanden in einem gleißenden Lichtblitz.

* * * * *
 

Zusammen mit Tucker begaben sich Gomez und die beiden Sternenflottenoffiziere wieder auf die Destiny. Sarahs Clique wäre am liebsten mitgekommen, vor allem ihr Freund, doch sie mussten sich erst einmal vor den rigelianischen Behörden verantworten. Winkler und der ehemalige Chefingenieur der Enterprise hatten sich angesichts der Umstände für eine minimale Strafe eingesetzt, nun musste sich nur noch Gomez wegen seines Auftraggebers Sorgen machen. Die Wahrheit konnte er Mr. Hansen unmöglich sagen, dann wäre dieser ausgerastet...

Sie erreichten die Brücke und der Captain meinte: "Mr. Gomez, es besteht noch eine vage, allerdings sehr vage Hoffnung, dass wir doch noch etwas über Ms. Hansens gegenwärtigen Aufenthaltsort in Erfahrung bringen. Wir fliegen jetzt wie geplant zu dem Punkt, an dem wir uns mit der U.S.S. Delphi treffen, einem Deep-Space-Kreuzer, der uns seine neuesten Forschungsdaten und Proben übergibt, damit wir diese zur Erde transportieren!"
"'Deep-Space-Kreuzer'... 'Fliegender Albtraum' wäre wohl ein passenderer Name für diese unsägliche Geschmacksverirrung!", brummte Tucker verächtlich.
"Aber Trip, ich dachte, Sie hätten an der Gestaltung der Daedalus-Klasse mitgewirkt?"
"Nur an den technischen Spezifikationen, hauptsächlich dem Warpantrieb und dem Transportersystem! Nicht einmal in meinen schlimmsten Träumen hätte ich mir denken können, dass irgend so ein Psychopath, der sich 'Designer' schimpft die hervorragende Technologie in eine Hülle packt, die aussieht als wäre das Schiff im Mittelalter gebaut worden und nicht in der Mitte des 22. Jahrhunderts!"
Der Navigator, der inzwischen Kurs gesetzt hatte, räusperte sich kurz. "Verzeihen Sie, wenn ich mich da einmische, aber ich finde die Daedalus-Klasse sieht gar nicht mal so übel aus... sie erinnert mich irgendwie an die Comet!"
"Comet?", fragten Winkler und Tucker gleichermaßen verwirrt.
"Ja, so hieß das Schiff von Captain Future, aus einer Zeichentrickserie Ende des 20. Jahrhunderts!"
"Nun, Mr. Pike, Ihre Vorliebe für die Kultur dieser Zeit ist ja allgemein bekannt... Haben Sie vielleicht auch zufällig ein Bild dieser 'Comet' auf Lager?"
"Nein, Captain, aber ich weiß noch genau, dass es die kugelförmige Kommandosektion ist, die diese Assoziationen hervorruft. Trotzdem muss ich gestehen, dass die Comet vom Gesamteindruck her eleganter wirkt als unsere großen Schiffe..."
"Ha!", rief Tucker triumphierend, "Da haben wir den Beweis: Selbst die Designer des 20. Jahrhunderts waren talentierter als die der Gegenwart, ja noch nicht einmal die Alten Griechen hätten es gewagt, eine solche Abscheulichkeit zu entwerfen!"
Die hitzigen Worte des Ingenieurs-Veteranen wurden von allgemeinem Gelächer begleitet. "Was sagen Sie eigentlich dazu, Mr. Gomez?", wollte der Captain wissen.
"Ich bin Privatdetektiv und kein Ingenieur. Aber ich weiß, dass es im Weltraum keinen Luftwiderstand gibt und ein aerodynamisches Design daher nicht nötig ist, solange das Schiff nicht auch noch für Atmosphährenflüge gedacht sein sollte. Warum meckern, solange es funktioniert? Außerdem könnte ich mir weitaus hässlichere Designs vorstellen, zum Beispiel wenn das Schiff nur aus einem einzigen Würfel bestünde, mit Warpgondeln an der Seite!"

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Sie erreichten den Treffpunkt und Tucker blieb demonstrativ in seinem Quartier. Nachdem die Delphi mit einer halben Stunde Verspätung eingetroffen war, nahm Captain Winkler gleich Kontakt mit dem in der Tat sehr klobig wirkenden Schiff auf. Der kommandierende Offizier der Delphi, Captain John Agilera, war ein gut gelaunter dunkelhäutiger Mann mit langen Rastalocken. Das Lachen verigng ihm allerdings ein Wenig, als sein Kollege ihm von den Vorfällen auf Rigel Prime erzählte. Mit ernstem Geischt meinte er: "Ich bedaure, aber einem Wesen mit solchen Fähigkeiten wie Sie beschreiben sind wir noch nicht begegnet. Eigentlich war unsere Forschungsreise bisher fast schon langweilig, bis auf Felsbrocken und ein paar eher primitive Lebensformen haben wir noch nichts entdeckt!"

Während der Transfer der Daten und Proben via Kommunikations-Verbindung, Transporter und Shuttle stattfand begaben sich Winkler und Gomez zusammen mit dem Chefingenieur der Destiny an Bord der Delphi. Schiffe der Deadalus-Klasse boten von der Gesamtlänge zwar nicht mehr als die Enterprise-Klasse, aber die kugelförmige Kommandosektion und der zylinderförmige Hauptrumpf, von dem die beiden Warpgondeln abstanden boten mehr Platz als die alten Schiffe. Von Innen wirkte die Delphi im Grunde genommen genauso zeitgemäß wie ihre kleine Schwester und war aus den soeben genannten Gründen obendrein noch geräumiger. Nur im Maschinenraum stutzten die Besucher, allen voran Winklers Ingenieur beim Anblick von analogen Messzeigergeräten. "Sowas nennt man Retro-Design", erklärte Agilera mit einem verschmitzten Lächeln, "irgendwo habe ich auch mal den Begriff 'Nostalgischer Futurismus' gehört oder gelesen, damit werden Visionen von heute oder morgen aus der Sicht von gestern und vorgestern beschrieben. Das Design der Daedalus-Klasse orientiert sich da konkret an Vorstellungen, die die Menschen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts von der Zukunft hatten. Eigentlich schade, dass der auch von mir hochgeschätzte Mr. Charlie Tucker damit nichts anzufangen weiß!" Er wandte sich an Gomez: "Ich möchte Ihnen noch einmal persönlich mein Bedauern ausdrücken, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen können. Die Geschichte von dem Typen mit gottähnlichen Fähigkeiten klingt schon sehr phantastisch, aber da Captain Winkler ebenfalls Zeuge war muss ich sie wohl glauben. Ich wünsche Ihnen trotzdem noch alles Gute für den weiteren Verlauf Ihres Falls!"

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Mit dem Shuttle kehrten sie wieder an Bord der Destiny zurück und die Delphi machte sich wieder auf, um in unerforschte Gebiete vorzudringen. Das Schiff der Enterprise-Klasse setzte Kurs auf die Erde. Doch kaum waren sie auf Warp gegangen, empfing der Kommunikationsoffizier eine Transmission unbekannter Herkunft. Zur großen Verblüffung des Captains erschien Sarah Hansen auf dem Schirm. "Diese Nachricht ist für meinen Vater, ich bitte Sie daher, sie aufzuzeichnen." Winkler nickte dem Kommunikationsoffizier zu und der betätigte zwei Schalter. "Sprechen Sie weiter", forderte der Captain die junge Frau auf.
"Vater, ich finde es irgendwie rührend, dass du extra einen Privatdetektiv engagiert hast, um mich aufzuspüren, aber ich bin kein kleines Kind mehr! Ich habe jemanden getroffen, der mir schier unglaubliche Dinge zeigen kann... Hab keine Angst um mich, ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen. In spätestens einem halben Jahr werde ich wieder bei dir sein, versprochen!"

Winkler ließ sofort Gomez rufen. Diese Nachricht entlastete ihn erheblich, sofern er eine plausible Erklärung dazu erfand. In dem Raum des Captains besprachen sie die Einzelheiten. Sie einigten sich auf die Wahrheit, wenn sie auch nicht vollkommen zur Schau gestellt werden sollte: Sarah war mit einem jungen, technisch äußerst begabten Mann auf Reise. Per Subraumverbindung wurden auch ihre Freunde auf Rigel verständigt; sie willigten ein, diese Geschichte zu bestätigen, auch wenn Sarahs Freund sich anfangs dagegen sträubte. Sie erhielten wie auch der Privatdetektiv eine Kopie der Transmission; die Aufzeichnung sollte darüber hinaus auf der Erde von Spezialisten untersucht werden, um mögliche Anhaltspunkte auf Sarahs Aufenthaltsort zum Zeitpunkt der Ausstrahlung zu erlangen. Doch an den Nutzen dieser Informationen, selbst wenn sie sich wirklich herausfiltern lassen sollten wagten sie stark zu zweifeln.

 
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Disclaimer:
STAR TREK wurde von Gene Roddenberry entworfen und ist eingetragenes Markenzeichen von Paramount Pictures; die Rechte liegen bei dieser Firma.

"Fed-Age P.I. - Adventures in the 22nd Century" ist eine Fan-Fiction, welche auf oben erwähntem Konzept beruht. Die Rechte an Charakteren und Eigenheiten, die hierin vorkommen und nicht aus einer der offiziellen StarTrek-Serien bzw. -Filme oder Konzepten anderer Autoren stammen liegen bei dem Autor der Fan-Fiction, Thomas Nikolajsen.

Jede Ähnlichkeit mit realen Personen, Orten oder Ereignissen ist, sofern keine ausdrückliche Übereinstimmung existiert, zufällig.